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Für dieses Jahr habe ich eine Tour in die Schweiz geplant, nachdem es letztes Jahr nach Österreich und Bayern ging. Ein paar Wochen vor der Tour hatte meine OSL aber leider einen kleinen Kolbendefekt…

 

Ich bekomme dann Vaters dritt-OSL (der Trend geht ganz klar zu drei und vier OSL pro Mann). Motorradtausch geht halt doch schneller als Kolbentausch.

Start Richtung Schorndorf bei bestem Wetter, Sonne und 17° nicht zu heiß. Ich möchte über Oberberken, Wangen, Faurndau und Heiningen fahren aber in Heiningen wird gebaut und es ist gesperrt. Also fahre ich über Bad Boll und Gruibingen. Den Drackensteiner Hang habe ich einen Baustellen-Lkw vor mir, Kipper mit Hänger, als ich ihn endlich überholen kann, lacht mir der Fahrer aus dem Führerhaus entgegen, ich winke ihm zu und ziehe vorbei. Oben auf der Alb genieße ich die Landschaft, die OSL klappert ein bisschen aber geht gut.

Das Schaffell umschmeichelt mein Hinterteil und es läuft einfach gut, habe mich auch noch nicht verfahren. In Biberach und Bad Wurzach sind Feste mit vielen Besuchern. Danach möchte ich direkt Richtung Wangen i.A. abbiegen, verpasse aber die Abzweigung und gehe dann bei Leutkirch das erste Mal tanken und eine Brezel essen. Google hilft mal wieder und ich bin gleich auf dem richtigen Weg nach Wangen.

Kurz vorm Bodensee die Autobahnverschwörung: Bregenz steht immer nur via Autobahn angeschrieben… Ich fahre Richtung Lindau und dann auch 2-3 Mal hin und her bis ich dann auf ganz kleinen Straßen endlich zum Bodenseeufer komme und dann einfach da entlangfahre. Ganz gemütlich mit Blick aufs Wasser und Strandbäder voller Menschen. Keine schlechte Idee mit dem Baden, es ist heiß! In der Stadt bekommen die OSL und ich ein paar Daumen von anderen Motorradfahrern, tja mit 100+ PS kann halt jeder 😉

Jetzt geht es über die Grenze in die Schweiz, die Grenzer winken mich durch und direkt danach steht Chur schon angeschrieben, aber halt: Autobahn ist hier grün, also fahre ich gemütlich eine Ehrenrunde durch den Kreisel vor den Augen der Grenzer J

h finde die 13 und fahre Dorf um Dorf durch die Schweiz. Ganz malerisch und gemütlich. Kurz vor Sennwald ist die Straße wie in die Felsen gesprengt, sehr cool. Danach mache ich an einer schattigen Parkbucht rast und esse meinen Apfel. Bis Chur geht es jetzt den Rhein entlang. Ich kann voll und ganz die Landschaft genießen, denn ich bin ja Blitzersicher unterwegs, 80 km/h bei kurz vor Vollgas.

In Chur verwirren mich erstmal die Transit Schilder. Ich dachte, die Zone gibt’s nicht mehr?! Natürlich verfahre ich mich ein bisschen und halte dann erstmal an einem Parkplatz um kurz in die Karte zu schauen. Bin gar nicht so falsch, Transit meint wohl Durchgangsverkehr oder so ähnlich. Da fahre ich jetzt und komme bald auf die 19, die führt dann bis Andermatt.

Bei Trun gehe ich tanken und einen Eistee trinken. Ich sitze vor der OSL und prüfe den Ölstand und vespere ein bisschen. Ein Schweizer Pärchen kommt auf einer dicken mattschwarzen Harley und ist total begeistert von meinem Töff. Wir unterhalten uns ein bisschen, die Frau meint 10,5 PS reichen ja eigentlich und dann wünschen wir uns gute und sichere Fahrt und verabschieden uns mit Handschlag.

Es wird sehr viel an den Straßen gebaut und wenn die Schweizer dann eine Baustellenampel machen, dann geht es über groben Schotter, da bin ich froh um die Heidenau Stollenreifen. Die sind wirklich gut und haften prima. Bald komme ich zeitig in Disentis an und biege direkt Richtung Oberalppass ab.

Jetzt wird es alpin und 4. Gang ist nicht mehr drin. Stetig geht es bergauf und die OSL muss schon ordentlich schaffen. Jetzt kommt auch noch starker Gegenwind auf aber wir lassen uns nicht unterkriegen und ich fahre die Serpentinen gleichmäßig im 2. Hoch. Vor mir ist alles frei, hinter mir sieht es  ein bisschen anders aus… 

Es ist etwas anstrengend aber ich komme gut oben an. Dort spaziere ich ein wenig am See entlang, ein großer Schotterparkplatz, nicht so zugebaut, mir gefällt es. Ich unterhalte mich mit einem Motorradfahrer aus Thüringen, er freut sich über die OSL und mein „Navi“. Als ich sage, dass ich heute Morgen bei Stuttgart losgefahren bin, hat er ganz schön Respekt. Ich fahre weiter Richtung Andermatt den Pass hinunter und schaue der Zahnradbahn zu, die ist auch ganz schön beeindruckend. Runter geht es fix, die Kehren sind etwas weiter und es läuft einfach. Ich möchte eigentlich zur Teufelsbrücke und ein bisschen in die Göschenen Schlucht aber da ist alles Baustelle und die ganzen Parkplätze sind gesperrt. Ich mache nur schnell Fotos an einer Haltebucht und drehe dann wieder um. Diese Seite zum Oberalppass hoch ist nicht so steil und der Wind hilft auch, so dass es im 3. geht. Diesmal halte ich oben nicht an und fahre gleich runter. Die Kehren machen bergab einen Sauspaß und ein Mercedes SLS hat Mühe mitzuhalten *lach*. Es ist einfach zu eng zum Überholen und der Karren ist ja auch extrabreit. Weiter unten geht es dann doch aber ich lasse ihn ziehen. Ruckzuck bin ich wieder in Disentis. Gefälle hilft einfach 🙂 

Jetzt fahre ich Richtung Lukmanierpass, dort in Platta ist meine Unterkunft für heute. Die Straße führt immer mal durch kleine Felsentunnel. Vor so einem ist wieder mal eine Baustellenampel und ich komme zu einer Geländefahrt im Tunnel. Um kurz nach sieben und nach 456 km laufe ich im Hotel ein. Es ist sehr nett hier. Als ich den Schlüssel geholt habe und meine Sachen von der OSL hole kommen noch 6 Tschechen auf ihren Motorrädern an. Sie sind von der OSL begeistert und berichten von ihren alten Jawas zuhause.

Morgen steht die große Pässe Tour auf dem Plan, der Oberalp hat schon ordentlich Spaß gemacht, mal schauen wie die anderen so sind.

Ich ignoriere die Schweizer Preise und gönne mir ein ordentliches Abendessen mit einer Fleisch- und Käseplatte als Vorspeise und danach noch hausgemachte Gnochi mit Bolognese, dazu gibt es Churer Bier und Radler. Es ist immer mal wieder Gewitter angesagt, also geh ich nochmal raus und hole mein Navi. Ich sage den Tschechen auf der Terrasse Hallo und sie winken mich heran. Sie haben eigenen Slivovitz dabei und so endet der Abend erst um 1 Uhr nach einigen Bier und Slivovitz… Einer kann englisch und einer ein bisschen deutsch und ansonsten mit Händen und Füßen und Google Übersetzer. Sie sind alle im Guzzi Klub und auf einer großen Tour. Alle haben noch alte Jawas daheim und zeigen mir Bilder. Sie schenken mir ein Guzzi Klubabzeichen und ich lade sie zum NSU Treffen mit den Jawas ein. Sie kommen zwischen Brno und Prag, 550 km sind das nach Stein…

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h finde die 13 und fahre Dorf um Dorf durch die Schweiz. Ganz malerisch und gemütlich. Kurz vor Sennwald ist die Straße wie in die Felsen gesprengt, sehr cool. Danach mache ich an einer schattigen Parkbucht rast und esse meinen Apfel. Bis Chur geht es jetzt den Rhein entlang. Ich kann voll und ganz die Landschaft genießen, denn ich bin ja Blitzersicher unterwegs, 80 km/h bei kurz vor Vollgas.

In Chur verwirren mich erstmal die Transit Schilder. Ich dachte, die Zone gibt’s nicht mehr?! Natürlich verfahre ich mich ein bisschen und halte dann erstmal an einem Parkplatz um kurz in die Karte zu schauen. Bin gar nicht so falsch, Transit meint wohl Durchgangsverkehr oder so ähnlich. Da fahre ich jetzt und komme bald auf die 19, die führt dann bis Andermatt.

Bei Trun gehe ich tanken und einen Eistee trinken. Ich sitze vor der OSL und prüfe den Ölstand und vespere ein bisschen. Ein Schweizer Pärchen kommt auf einer dicken mattschwarzen Harley und ist total begeistert von meinem Töff. Wir unterhalten uns ein bisschen, die Frau meint 10,5 PS reichen ja eigentlich und dann wünschen wir uns gute und sichere Fahrt und verabschieden uns mit Handschlag.

Es wird sehr viel an den Straßen gebaut und wenn die Schweizer dann eine Baustellenampel machen, dann geht es über groben Schotter, da bin ich froh um die Heidenau Stollenreifen. Die sind wirklich gut und haften prima. Bald komme ich zeitig in Disentis an und biege direkt Richtung Oberalppass ab.

Jetzt wird es alpin und 4. Gang ist nicht mehr drin. Stetig geht es bergauf und die OSL muss schon ordentlich schaffen. Jetzt kommt auch noch starker Gegenwind auf aber wir lassen uns nicht unterkriegen und ich fahre die Serpentinen gleichmäßig im 2. Hoch. Vor mir ist alles frei, hinter mir sieht es  ein bisschen anders aus… 

Es ist etwas anstrengend aber ich komme gut oben an. Dort spaziere ich ein wenig am See entlang, ein großer Schotterparkplatz, nicht so zugebaut, mir gefällt es. Ich unterhalte mich mit einem Motorradfahrer aus Thüringen, er freut sich über die OSL und mein „Navi“. Als ich sage, dass ich heute Morgen bei Stuttgart losgefahren bin, hat er ganz schön Respekt. Ich fahre weiter Richtung Andermatt den Pass hinunter und schaue der Zahnradbahn zu, die ist auch ganz schön beeindruckend. Runter geht es fix, die Kehren sind etwas weiter und es läuft einfach. Ich möchte eigentlich zur Teufelsbrücke und ein bisschen in die Göschenen Schlucht aber da ist alles Baustelle und die ganzen Parkplätze sind gesperrt. Ich mache nur schnell Fotos an einer Haltebucht und drehe dann wieder um. Diese Seite zum Oberalppass hoch ist nicht so steil und der Wind hilft auch, so dass es im 3. geht. Diesmal halte ich oben nicht an und fahre gleich runter. Die Kehren machen bergab einen Sauspaß und ein Mercedes SLS hat Mühe mitzuhalten *lach*. Es ist einfach zu eng zum Überholen und der Karren ist ja auch extrabreit. Weiter unten geht es dann doch aber ich lasse ihn ziehen. Ruckzuck bin ich wieder in Disentis. Gefälle hilft einfach 🙂 

Jetzt fahre ich Richtung Lukmanierpass, dort in Platta ist meine Unterkunft für heute. Die Straße führt immer mal durch kleine Felsentunnel. Vor so einem ist wieder mal eine Baustellenampel und ich komme zu einer Geländefahrt im Tunnel. Um kurz nach sieben und nach 456 km laufe ich im Hotel ein. Es ist sehr nett hier. Als ich den Schlüssel geholt habe und meine Sachen von der OSL hole kommen noch 6 Tschechen auf ihren Motorrädern an. Sie sind von der OSL begeistert und berichten von ihren alten Jawas zuhause.

Morgen steht die große Pässe Tour auf dem Plan, der Oberalp hat schon ordentlich Spaß gemacht, mal schauen wie die anderen so sind.

Ich ignoriere die Schweizer Preise und gönne mir ein ordentliches Abendessen mit einer Fleisch- und Käseplatte als Vorspeise und danach noch hausgemachte Gnochi mit Bolognese, dazu gibt es Churer Bier und Radler. Es ist immer mal wieder Gewitter angesagt, also geh ich nochmal raus und hole mein Navi. Ich sage den Tschechen auf der Terrasse Hallo und sie winken mich heran. Sie haben eigenen Slivovitz dabei und so endet der Abend erst um 1 Uhr nach einigen Bier und Slivovitz… Einer kann englisch und einer ein bisschen deutsch und ansonsten mit Händen und Füßen und Google Übersetzer. Sie sind alle im Guzzi Klub und auf einer großen Tour. Alle haben noch alte Jawas daheim und zeigen mir Bilder. Sie schenken mir ein Guzzi Klubabzeichen und ich lade sie zum NSU Treffen mit den Jawas ein. Sie kommen zwischen Brno und Prag, 550 km sind das nach Stein…

Beim Frühstück treffen wir uns wieder und räumen das Buffet leer, so dass die Bedienung kaum mit dem nachfüllen hinterherkommt. Besonders die Salami und der Speck sind wirklich lecker. Ich habe mir viel vorgenommen:

6 große Pässe und knapp 400 km

Gegen halb neun breche ich auf, die Tschechen verabschieden mich und winken mir zu. Die OSL springt auf den ersten Kick an, wie immer. Jetzt geht es hoch zum Lukmanierpass, immer wieder kleine Felstunnel und sehr schöne Ausblicke, so gut wie kein Verkehr, fast keine Kehren immer an den Hängen entlang. Die OSL läuft sehr gut und es ist auch nicht ganz so steil. Oben am Hospiz mache ich das obligatorische Foto und geh ein bisschen die Beine vertreten.

Der Abstieg bietet eine schöne Streckenführung mit tollen Aussichten aber es sind Betonplatten mit Fugen und ich hopse wie beim Rodeo auf der OSL. Das Konzept der Hinterradfederung ist vielleicht doch nicht ganz verkehrt…

Je weiter ich runterkomme, desto mehr erinnert die Landschaft und die Dörfer an Italien. Neben der Straße läuft ein kleiner Gebirgsfluss und es ist einfach malerisch. Gemütlich geht es durch die Ortschaften nach Biasca und von dort dann Norden Richtung Airolo und den Gotthard. In Airolo müssen mir zwei Motorradfahrer erstmal den Tankautomaten

erklären. Auch wenn es nur eine Zapfsäule gibt, muss man erst den Tankplatz 1 wählen bevor es weitergeht… Die Tremola ist mit Gottardo angeschrieben, die neue Passstraße hat zusätzlich noch ein Nuevo. Am Anfang ist die Straße noch geteert und dann kommt ab und zu ein gepflastertes Stück. Hier ist kaum Verkehr und es macht Spaß. Jetzt kommt die Kreuzung mit der neuen Straße und natürlich steht hier kein Nuevo Schild mehr. Prompt fahre ich falsch und lande auf der neuen Strecke. Es kommt aber schnell eine Haltebucht und von oben kann ich gut die Strecken erkennen. Drehe also um und von oben kommend ist die Tremola wieder angeschrieben…

Jetzt ist auch alles gepflastert, die Streckenführung und die Landschaft sind einfach toll. Das Wetter tut seinen Teil auch noch und so ist es ein echtes Highlight hier zu fahren. Das Pflaster stört mich gar nicht und ich mache ein paar Fotostopps bis ich oben an der sehr vollen Passhöhe ankomme. Der Blick auf den See ist trotzdem toll und ich gehe ein paar Schritte. Dann geht es weiter Richtung Hospental auf der alten Strecke hinunter, da kommt mir auch gleich die Gotthardpostkutsche entgegen. Ich halte an und winke den Kutschern zu. Bis zur neuen Straße ist es schön leer und dann wird es voller. Bis runter ins Tal kann die OSL ordentlich fliegen.

In Hospental biege ich dann direkt zum Furkapass ab. Hier ist viel Verkehr, Fahrradfahrer, Autos und viele Motorräder. Es ist ordentlich steil und weiter oben ist 2. Gang angesagt. Die Kehren sind nicht so eng aber es läuft noch nicht ganz flüssig, macht ja nichts ich bin schließlich zum Üben hier J Kurzer Stopp an der Passhöhe und dann beim Abstieg hat man einen tollen Blick auf die Strecke runter und den Grimselpass im Hintergrund. Ein Pärchen macht auch Pause und winkt mir und der OSL begeistert zu. Runter geht es wirklich sehr flott. Die Motorbremse macht die meiste Arbeit. Unten angekommen mache ich kurz Pause mit dem Blick auf das Belvedere Hotel am Hang und dem Zwillingsbau neben meinem Parkplatz.

Und gleich den Grimselpass hoch, die Kehren gehen schon flüssiger und ich brauche erst spät den zweiten Gang. Ziemlich schnell bin ich oben. Dort mache ich ein Foto von einem Italiener, der sich sehr über die OSL freut.

Im Murmeltierpark ist heute keiner zuhause und dann spaziere ich noch ein bisschen herum. Am Hotel und dem See oben mache ich noch ein paar Fotos und dann geht’s weiter mit dem Blick auf die Stauseen. Deren Farbe ist sehr cool. Kurz drauf sehe ich ein Uralgespann parken und stelle mich dazu. Ich unterhalte mich nett mit dem Besitzer und seiner Frau und er macht noch ein Foto von mir und den beiden Motorrädern. Weiter runter nach Innertkirchen, die Strecke wird weitläufiger und die OSL rennt 90.

In Innertkirchen biege ich dann zum nächsten Pass, dem Susten, ab. Am Anfang führt er durch Wald und immer wieder gibt es malerische Ausblicke. Der Pass ist toll, wenig Verkehr, super Landschaft, die man bergauf mit 10,5 PS auch ordentlich genießen kann J Aber merke, es gibt immer noch beklopptere: ein Mofa mit Anhänger kämpft sich hoch, der Fahrer muss ordentlich mit in die Pedale treten. Auf halber Höhe mache ich ein Foto mit einem vierrädrigen Oldtimer und denke, dass ich mit der OSL doch besser für die Pässe gerüstet bin. Oben an der Passhöhe treffe ich den Mofafahrer wieder, er hat wohl nicht so viele Fotos und Vesperpausen gemacht… Sie sind eine ganze Gruppe, nur einer hat den Anhänger mit Gepäck, die anderen sind schon länger da. Es sind junge Schweizer, 16 Jahre und sie düsen die Pässe mit 0,8 bis 1,25 PS hoch 🙂

Den Susten runter geht es wieder mal sehr flott und ich lasse die OSL über Land bis nach Altdorf zum Klausenpass kräftig fliegen.

In den Dörfern geht es auch schon ordentlich bergauf. Ich mache einen Fotostopp und ein Opa schaut sich die OSL an und warnt mich, dass gleich das Postauto kommt. Ich fahre weiter und die Strecke wird schmaler, es sind stellenweise nur 1½ Spuren. Ich lasse das Postauto, einen ausgewachsenen Bus, das mir entgegenkommt vorbei. Dann ein paar Kurven weiter kommt mir noch eins entgegen, die Singsang Hupe kündigt es an und ich bin froh nicht in einem breiten Auto zu sitzen, da hätte ich zurücksetzen müssen.

Rechts am Hang ist nur ein Eisengeländer, die Aussicht ist wirklich grandios. Es läuft gut und zügig kommt das Hotel Klausenpasshöhe in Sicht. Ich halte kurz für ein Foto und fahre dann weiter zur Passhöhe, um dort zu vespern und eine Pause zu machen. Hier oben unterhalte ich mich mit einem älteren Herrn über alte Motorräder und die Pässe als ein Jüngerer fragt ob ich die Töffs tauschen mag, er hat eine Bandit oder so was in der Art, ich lache und lehne ab. Dann fahre ich weiter, denn nach Lütisburg ist es noch eine ganze Ecke zu fahren und es ist schon 17:15 Uhr. Die engen Kehren den Klausenpass runter machen großen Spaß und auf halber Höhe werden dann Kühe über die Fahrbahn getrieben und ich schaue mir das in Ruhe an.

Nach den Kehren wird es weitläufiger und jetzt lasse ich die OSL kräftig laufen, die Straße ist aber in schlechtem Zustand und recht holprig und so hüpfen die OSL und ich und fliegen tief. Ich fahre wieder durch beschauliche Dörfer und kleine Schweizer Städte. Ich lerne, dass Glarus die kleinste Kantonshauptstadt der Schweiz ist und dann biege ich in Kaltbrunn rechts Richtung Ricken ab. Diesen kleinen Pass auf 805 m habe ich auf der Internetseite Motofun.ch gefunden. Es ist eine kleine Straße und ein bisschen wie auf der Alb nur mit Aussicht auf die Berge. Von hier aus geht es eigentlich immer der Straße nach Richtung Lütisburg. Mit den Beschilderungen kann ich aber erst nicht so viel anfangen. Mein Datenvolumen für die Schweiz ist aufgebraucht und meine Karte ist nur von der Südschweiz… Das schult den Orientierungssinn und ich finde dann auch Lütisburg. Aber nach 2 Runden im Ort nicht die Unterkunft. Also halte ich an einer Pizzeria und frage nach. Es ist natürlich ganz einfach und ich verspreche, nachher als Dank zum Essen zu kommen.

Die Pension ist sehr nett, das Zimmer klein aber sauber und völlig ausreichend, die OSL bekommt einen überdachten Stellplatz und ich packe erstmal aus. Dann duschen und zu Fuß zur Pizzeria. Das laufen tut gut nach den 372 km heute. Ich esse dann eine leckere Trüffel Pizza und trinke dazu noch ein Radler und ein Bier. Überall bimmelt es, nicht nur die Kühe auch die Schafe haben Glocken um. Dann abends im Zimmer lasse ich das WLAN glühen und verschicke meine Bilder und Nachrichten. Bei leisem Kuhglocken bimmeln schlafe ich gut und wache erholt am nächsten Morgen auf. Die Wirtin ist sehr nett und die anderen Gäste auch. Nach dem Frühstück packe ich in Ruhe meine Sachen und breche gemütlich um 10 Uhr auf. Der Heimweg ist beschaulicher und nicht mehr so weit. Der kleine Junge der anderen Gäste kommt noch runter zu mir und winkt mir zum Abschied zu.

Ich fahre nach Weinfelden und dort den Ottenberg hoch, auch diese Strecke habe ich von Motofun.ch. Es ist sehr schön zwischen Weinbergen, Feldern und Wald. Sehr schmale Sträßchen und frische Luft im Wald, so muss es sein.

Danach geht es weiter nach Kreuzlingen. Weil es heute nicht so viele km sind, möchte ich mit der Fähre nach Meersburg fahren. Also durch Kreuzlingen und Konstanz durch zum Fähranleger. Die Fähre ist schon abfahrbereit und kurz nach dem ich drauf bin und meine Jacke und Helm ausgezogen habe, legt sie schon ab. Einfach schön, der Bodensee.

Ich fahre am Seeufer entlang und mache dann an der Kirche von Kloster Birnau Rast und vespere mit Seeblick.

Dann geht es weiter Richtung Sigmaringen. Es zieht sich langsam zu. Bei Trochtelfingen erwischt mich dann der erste Schauer. Ich habe aber meine Tourenhose an und ziehe mir nur schnell die Latexhandschuhe über, es regnet kurz aber heftig und dann scheint die Sonne und es ist immer zum Teil dunkel und hell am Himmel. Bei jeder Abzweigung freue ich mich, wenn es Richtung hell geht. Die OSL verschluckt sich ab und zu und läuft nicht mehr ganz so rund. Vielleicht wegen dem Wasser. Irgendwo muss auch noch ein Schleppertreffen gewesen sein, ich überhole sehr oft Trecker mit Wohnwagen oder auch solo. Da die OSL jetzt wirklich nicht mehr rund läuft, stoppe ich an einem geschlossenen Supermarkt und breite mich unterm Dach direkt vor dem Eingang aus. Ich wechsle die Kerze und danach läuft es wieder besser.

Die Kehren bei Schattstall von Grabenstetten nach Oberlenningen sind trotz Regen überhaupt kein Problem und dann fahre ich unter der Burg Teck vorbei nach Kirchheim und schließlich über Uhingen und Schorndorf nachhause und komme dort nach 1.084 km zufrieden an.

Schön war’s! Mal schauen, wo es nächstes Jahr hin geht.