Bayern und Österreich 2017

Meine erste Tour führt mich in die bayrischen und österreichischen Alpen. Nach langer Zeit ohne Motorrad hab ich gedacht, ich fahre mal weiter weg…

 

 

 

Tag 2: Scheffau – Fischbachau 

Es gewittert und regnet die ganze Nacht und, wie vermutet ist die NVA Satteltasche nicht wirklich dicht, hatte aber nichts Empfindliches drin. Ich sitze beim Frühstück zusammen mit dem anderen Motorradfahrer und wir unterhalten uns sehr gut beim leckeren Frühstück. Er ist quasi der komplette Gegenentwurf von mir: fährt eine nagelneue GS Adventure mit 30 l Tank und kauft sich alle 2-3 Jahre ein neues Mopped, um ja nicht schrauben zu müssen. Kurzer Einschub: Gibt es eigentlich noch andere Motorräder als BMW GS? Hier sind es bestimmt 7-8 von 10.

Mike schaut mir noch beim Starten zu und freut sich, dass die OSL beim ersten Kick anspringt. Am zweiten Tag sind es nicht ganz so viele km aber eine tolle Strecke mit ordentlichen Höhenunterschieden. In St. Johann fahre ich erstmal anken, vor Reserve man lernt ja dazu 😉 Fülle mal wieder Öl nach und denke, dass der halbe Liter wohl nicht reichen wird…

Schneizelreut – Unterjettenberg ist gesperrt, also Umleitung über Berchtesgaden, mache einen Abstecher zum Königsee, wenn ich schon mal da bin. Total überlaufen und mehr Chinesen als in China. Mache also nur ein paar Beweisfotos und will weiter. Da werde ich zum erlegten Eisbären beglückwünscht (das Schaffell). Das funktioniert wirklich gut, der Gummisattel ist nicht so das wahre aber mit dem Fell geht es gut.

Also ab zum Obersalzberg. Erstmal schlucken: 24% Steigung!

 Fahre sehr blauäugig hoch und schalte bei einem sehr kurzem etwas weniger steilen Stück in den 3. Gang. Tja Anfängerfehler, die Gänge springen raus und ich muss umkehren. Aber natürlich nur um Schwung zu holen und gleichmäßig im 2. Gang, ab und an auch im 1.bBezwinge ich den Berg (oder anders ausgedrückt die OSL schleppt mich hoch, ich tätschle ihr aber auch immer gut zu). Es ist schon ordentlich schwül und wir sind beide ziemlich fertig. Eine Rentnergruppe spricht mich an und wir unterhalten uns nett, am Ende kommt das obligatorische “Nicht so schnell fahren!” Hahahaha

Ich setze die OSL noch schön in Szene für ein paar Fotos und vespere erstmal ein bisschen was.

Jetzt zieht es sich schon zu, denke aber egal, wie sagt das Mahle Rennsportplakat so schön “Wenn’s regnet wird’s halt nass”

Kleiner Stau am Eingang zur Roßfeldstraße , die 4,50 EUR gelöhnt und dann etwas mit dem Ticket, einem Motorrad mit Kicker und Standgas, das bei heißem Motor denselben ausgehen lässt und der Steigung, lasse ein Auto vorbei und dann klappt es auch bei mir.

Gutes: es ist nicht ganz so voll. Kaum bin ich auf der Straße fallen dicke Regentropfen. Also an der ersten Aussichtsstelle gehalten und die Regenhose angezogen. Kaum sitze ich wieder auf dem Motorrad, werden die Tropfen kleiner. Liebäugel dann schon mit einer wasserdichten Hose, gibt’s die auch in dezent?

Berg anfahren mag die OSL jetzt nicht mehr so gerne, also fahre ich bergabwärts an und drehe gleich. An einem der nächsten Aussichtspunkte auf 1560m halte ich wieder und treffe einen BMW RnineT fahren, ich glaube das Scrambler Modell. Es ist seine erste Ausfahrt mit dem nagelneuen Mopped, die OSL findet er aber auch nicht schlecht 😊 Ziehe die Regenhose wieder aus, schwitze eh drunter.

Am nächsten Parkplatz stehen 20 neue Ford Mustangs, da scheint wohl auch ein Event oder Treffen zu sein und dann ist die schöne Roßfeldstraße auch schon wieder vorbei.

Mache einen halbgewollten Abstecher nach Salzburg und fahre dort eine Stadtrundfahrt, sehr schöne Stadt. Besonders den Stadttunnel im Fels finde ich cool. Dann wieder Tanken und mir eine Vanillemilch gönnen und weiter geht’s nach Reit im Winkl. Sehr schöne Strecke die Deutsche Alpenstraße. Die OSL verschluckt sich ab und zu, scheint irgendwas im “normal auf” Röhrchen zu stecken, kurz auf Reserve und dann zurück und alles ist wieder gut. Dann raste ich erstmal an einem schönen Parkplatz mit Tischen und Bänken.

Jetzt kommt ein Highlight für mich: die Strecke zum Tatzelwurm, stellenweise sehr steil, weiß aber jetzt damit umzugehen aber wirklich toll.

Auch weiter vom Tatzelwurm nach Bayrischzell gefällt es mir sehr gut und jetzt komme ich auch schon in Fischbachau beim Haus Bamberger, einem schönen Bauernhof an. Die Familie sitzt draußen und ich darf dazu und bekomme erstmal auch ein Bier. Die OSL darf im Schuppen schlafen und wir unterhalten uns über alte Motorräder. Der Hofbesitzer hatte früher eine Max. Dann gehe ich lecker essen im empfohlenen Lokal mit Blick auf den Wendelstein. Es gibt Erbsenschaumsuppe und Ochsengulasch (Suppe und Fleisch hat sich halt bewährt 😉) Ich lasse den Abend bei einem Bier in meinem urigen Zimmer ausklingen und schreibe meine Erlebnisse zusammen.